Projekt

DIN 69901-5:2009 definiert Projekt als „… Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist“. Als wesentliche Bedingungen werden genannt: die Zielvorgabe, die zeitliche, monetäre und personelle Begrenzung, sowie die besondere Organisationsform. Die noch im Normtext von 1987 formulierte „Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben“ ist in der aktuellen Norm entfallen.

Die ICB 4 definiert ein Projekt als „… ein einmaliges, zeitlich befristetes, interdisziplimäres, organisiertes Vorhaben, um festgelegte Arbeitsergebnisse im Rahmen vorab definierter Anfroderungen und Rahmenbedingungen zu erzielen.“

ISO 21500:2012 definiert: „Projekt besteht aus einer einzigartigen Gruppe von Prozessen, die auf eine Zielsetzung ausgerichtete, koordinierte und gesteuerte Vorgänge mit Beginn- und Fertigstellungsterminen umfassen. Zur Erreichung der der Projektziele ist die Bereitstellung von Lieferobjekten erforderlich, die spezifische Anforderungen erfüllen … und mehreren Randbedingungen unterliegen können …“.

PRINCE2 versteht unter einem Projekt als „… eine für einen befristeten Zeitraum geschaffene Organisation, die den Auftrag hat, mindestens ein Produkt entsprechend einem vereinbarten Business Case zu liefern.“

 

Den verschiedenen Ansätze stellen die zeitliche Begrenzung in den Vordergrund – demnach ist ein Projekt durch einen Anfang und ein Ende definiert. Die Einmaligkeit des Vorhabens – zumindest bezogen auf die Gesamtheit seiner Merkmale – wird betont. Ist die Notwendigkeit der „besonderen Organisationsform“ die Konsequenz der Interdisziplinarität und der Tatsache, dass es für die Umsetzung des Projektes regelmäßig keinen etablierten Standard-Prozess gibt – oder ein eigenständiges Merkmal? Und stellt die Komplexität ein weiteres Merkmal dar – oder ist es die Folge der mitunter bei Projektstart noch unklaren Einflussfaktoren und deren Wechselwirkungen?

 

Andreas Stein